Erklärungen der Abkürzungen und Begriffe in der Pflanzenliste

1.) Sortennamen in einfache ‚Gänsefüßchen‘ gesetzt:

In einfache ‚Gänsefüßchen‘ gesetzt befindet sich der Sortenname der Taglilien. Die Sorten, bei denen die Bezeichnung „Tet“ vor dem Sortennamen steht, waren ursprünglich diploid und sind nachträglich mit dem Alkaloid „Colchicin“, dem Gift der Herbstzeitlosen, behandelt worden. Dieses Gift verhindert, kurzgesagt, die Reduktionsteilung während der Metaphase der Zellteilung. So entstehen Pflanzen mit einem doppelten Chromosomensatz und diese bezeichnet man als „Tetraploide Pflanzen“. Sie sind in allen Substanzen stärker bzw. dicker und dadurch haben die Blütenblätter eine größere Leuchtkraft. Diploide und tetraploide Sorten lassen sich nicht miteinander kreuzen. Will man besondere Merkmale von diploiden Sorten auf tetraploide  übertragen, so muss man die diploiden vorher in tetraploide umwandeln. Dieses Umwandeln nennt man in der Fachsprache „Konvertieren“. Diese tetraploiden Taglilien sind in ihrem Gartenwert in der Regel nicht schöner als ihre diploiden Gegenstücke. Sie sind nur für die Züchtung von Belang.

2.) Die Preisangabe bzw.  der Vermerk „Ausverkauft“

Die von mir angebotenen und verkäuflichen Tagliliensorten sind mit einem Preis versehen, der sich auf mindestens einen blühfähigen Fächer, einen Doppelfächer oder drei kleinere, noch nicht blühfähige Fächer, bezieht. Einige Sorten sind mit dem Vermerk „Ausverkauft“ versehen. Hierbei ist der Bestand entweder ausverkauft oder noch im Aufbau befindlich und noch so gering, dass eine derzeitige Abgabe nicht möglich ist.

3.) Der Name des Züchters und das Registrierungsjahr der Tagliliensorte:

In Klammern gesetzt befindet sich der Name des Züchters und das Registrierungsjahr der Tagliliensorte. Bei den umgewandelten „Tet-Sorten“ folgt in der Klammer zunächst der Name des Züchters und darauf folgend nach dem Querstrich der Name des Umwandlers.

4.) Maßangaben der Taglilien

Die erste Maßangabe ist die Höhe der Taglilie gemessen vom Boden bis zum höchsten Punkt der obersten Knospe in cm. Die zweite Maßangabe ist der Durchmesser der Blüte im ausgestreckten Zustand in cm. Im Gegensatz zu den amerikanischen Züchtern, die ihre Maße der Höhen und Blütendurchmesser in „Inch“ angeben (1 inch = 2,54 cm), habe ich die für uns gebräuchliche Zentimeterangabe verwendet.

5.) Angaben des Chromosomensatzes (Ploidität)

Dip ist die Abkürzung für diploid und heißt „Zweifacher Chromosomensatz“. Ein diploider Chromosomensatz ist der, der von Natur aus bei den Pflanzen vorhanden ist. Tri ist die Abkürzung für triploid und heißt „Dreifacher Chromosomensatz“. Der dreifache Chromosomensatz ist vermutlich durch eine äußere Schädigung des Pflanzenmaterials entstanden und kommt von Natur aus äußerst selten vor. Tet ist die Abkürzung für tetraploid und heißt „Vierfacher Chromosomensatz“.

6.) Angaben des Verhaltens der Blätter über den Winter

Hier habe ich bewusst die amerikanischen Zeichen und Abkürzungen übernommen, weil sie allgemeingültig im fachsprachlichen Gebrauch verwendet werden.
Dor ist die Abkürzung für dormant und bedeutet so viel wie „im Winter schlafend, einziehend oder auch zurückziehend“. Das heißt, dass bei diesen Taglilien zum Winter die Blätter absterben und erst im Frühjahr wieder neue austreiben. In diese Kategorie gehören aus meinem Angebot die robustesten Taglilien. Sie sind in der Regel so winterhart, dass sie ohne zusätzlichen Schutz hiesige Winter überstehen. Sev ist die Abkürzung für semievergreen und bedeutet „halbimmergrüne Pflanzen“. Das heißt, dass zum Winter die Blätter nur teilweise absterben. Ev ist die Abkürzung für evergreen und bedeutet „immergrüne Pflanzen“. An diesen Taglilien stirbt über Winter ein noch geringerer Teil von Laub ab.
Die Taglilien der Kategorie Sev und Ev gelten generell als empfindliche Pflanzen in Bezug auf unsere Winter. Doch die von mir angebotenen Sorten gehören zu den robusteren aus dieser Kategorie. Sie überstehen normalerweise in ausgepflanztem Zustand im Gartenboden auch unsere Winter, in Töpfen aber so gut wie nie. Sie sollten bei diesen Sorten darauf achten, dass sie nicht vor Mitte April und nicht später als Mitte September gepflanzt werden. Dieses ist wichtig, da  sie bei zu früher oder zu später Pflanzung durch Frosteinwirkung matschig werden können und sie so ganz verloren gehen. Sev-Dor beschreibt in der Regel den Charakter von fast einziehenden Taglilien. In normalen, kühleren Wintern sind sie einziehend und nur in milderen sind sie länger grün und zeigen später nur ganz flach über dem Boden etwas grün. Sie sind aus Kreuzungen von einziehenden und immergrünen Taglilien entstanden und haben sich in unseren Wintern als ausreichend winterhart erwiesen. Ich bezeichne sie auch als „harte immergrüne Sorten“.

7.) Beschreibungen der Blütenformen

„Einf“ steht für „einfachblühend“ und bezeichnet die am häufigsten vorkommende, normale Blütenform. Die einfache Blütenform besteht aus drei vorderen Blütenblättern (Petalen) und drei hinteren Blütenblättern, die man auch als Hüllblätter (Sepalen) bezeichnet.  In amerikanischer Literatur wird hierfür die Abkürzung „Sngl“ für Single = Einfach verwendet. „Gefüllt“ steht für gefüllt blühend und beschreibt Blüten, die aus mehr als den normalen sechs Blütenblättern bestehen. „Spider“ steht für eine spinnenähnliche Blütenform und beschreibt sehr lange und schlanke Blütenblätter. Voraussetzung für diese Bezeichnung ist ein Längen- und Breitenverhältnis der Blütenblätter von 5:1, das heißt, die Länge eines Blütenblattes beträgt das Fünffache des Maßes der Breite. „Spiderförmig“ steht ebenfalls für eine spinnenähnliche Blütenform. Hierher gehören allerdings die Pflanzen, die nur ein Längen- und Breitenverhältnis von 4:1 vorweisen. Die Amerikaner bezeichnen Pflanzen dieser Kategorie als „Spidervariant“. „Sternförmig“ steht für Blüten, die aus schlanken und spitz zulaufenden Blütenblättern gebildet werden. „Ufo“ bedeutet „Ungewöhnliche Form“. Dies steht für die von der Norm abweichende Form oder Gestalt von Taglilienblüten. Hierzu gehören beispielsweise sogenannte löffelförmige, gedrehte oder locker nach hinten fallende Blütenblätter. Es beschreibt auch Blüten, bei denen die vorderen drei bzw. die hinteren drei Blütenblätter an ihren Spitzen wie nach hinten zusammengedrückt aussehen.

8.) Vermerk „Duft“ bzw. „starker Duft“

Die wenigsten Taglilien duften. Nur wenn die jeweilige Sorte es auch tut, hat sie hierfür einen Vermerk bekommen. Im amerikanischen wird dieses übrigens mit „Fra“ für „fragrance“ bezeichnet.

9.) Beschreibung der Blütenfarben:  

Die Blütenblattgrundfarbe ist häufig eindeutig mit einer Farbe zu beschreiben. Sollte sie nicht aus klar zu definierenden Farben, sondern aus verschiedenen nicht voneinander abgegrenzten Farben bestehen, spricht man von gemischtfarbig. Folgt in der weiteren Farbbeschreibung noch der Hinweis auf ein Auge, Band oder Halo, so ist damit eine wesentlich dunklere, andersfarbige Partie in der Mitte der Blütenblätter gemeint, die sich als ein kreisrundes oder ovales Gebilde darstellt. Ein Ring oder eine Bordüre an den Blütenblättern bezeichnet man als Rand, der in der Regel die gleiche Farbe wie das Auge hat, wenn nicht anders angegeben. Wenn markant, wird die Schlundfarbe beschrieben, die sich im Zentrum der Blüte, also am Grund der Blütenblätter, befindet.

10.) Mein persönlicher Kommentar

In fetter Kursivschrift lesen Sie meinen Kommentar. Hier finden Sie meine persönliche Note. Hat sich eine Tagliliensorte über Jahre bei mir besonders bewährt oder hat sie eine amerikanische Auszeichnung bekommen, die sie meiner Meinung nach auch hier verdient hätte, so habe ich sie lobend erwähnt.

11.) Der Smiley als persönliche Empfehlung :  

Wenn eine der von mir angebotenen Sorten meiner Meinung nach zur Spitzenklasse gehört, gut verfügbar ist und sich außerdem in einem guten Preis- Leistungsverhältnis befindet, so hat sie einen roten Smiley bekommen.